Nur Sieger auf der Sievershäuser Dorffehde

Auf der diesjährigen Sievershäuser Dorffehde „Norddorf gegen Süddorf“ gab es nur Sieger. Beide Dorfhälften trennten sich beim Wettstreit friedlich sechs zu sechs, der TSV 03 Sievershausen gewann beim landesweiten Ideenwettbewerb „Klima(s)check“ 10.000 Euro und letztlich gewann auch der Klimaschutz.

Der Sievershäuser Sportverein hat mit seiner Dorffehde den ersten Durchgang des landesweiten Ideen-Wettbewerb von LandesSportBund, Klimaschutz und Energieagentur Niedersachsen und Umweltministerium gewonnen. In diesem Jahr kämpften die Dorfhälften zwar gegeneinander, aber letztlich setzten sie sich gemeinsam für den Klimaschutz, der sich als roter Faden vom Eröffnungsgottesdienst bis zu den Spielen ohne Grenzen zog, ein.

Pünktlich um 10 Uhr eröffnete Pastorin Hanna Dallmeier die Dorffehde mit einem Feldgottesdienst im 16-Meter-Raum der Sportanlage am Schmiedeweg. Sie stellte eine Verbindung von der Kraft Gottes bis hin zur Kraft der erneuerbaren Energien her. Wer aber meinte, während des Gottesdienstes Ruhe und Energie für den späteren Tag sammeln zu können, der sah sich getäuscht. Dallmeier gestaltet den Gottesdienst sehr lebendig und so mussten sich die Besucher bei den Liedern ausdrucksstark mit Gesten und Bewegungen unter Einsatz ihres gesamten Körpers einbringen. Und dann gab es die erste Sensation des Tages. Seit Jahren ist der Gottesdienst, bei dem der erste Punkt für die meisten Besucher vergeben wird, eine sichere Angelegenheit für das Süddorf. In diesem Jahr war sich das Süddorf aber wohl zu sicher. 114 Besucher kamen aus dem Norden, nur 110 aus dem Süden: Erster Punkt für den Norden.

Auch bei den Verzehrständen hatte sich in diesem Jahr einiges geändert. Bratwurst direkt aus dem Brötchen ohne Pappteller, essbare Pommes-Schalen und der Verzicht auf kleine Fläschchen sorgten für eine deutlich geringere Abfallmenge.

Dann spielten Kinder, Jugendliche und Erwachsene Fußball gegeneinander. Bei den Kindern siegte der Süden, bei den Jugendlichen und Erwachsenen hatte der Norden die besseren Fußballer. Zwischenstand 3 : 1 für den Norden. Gleichzeitig sorgten Umweltclown Fussel, die Naturonauten Lili Löwenmaul und Claudius Immergrün und die Kinderklimaberaterin Patricia dafür, dass Kilmaschutz auch kindgerecht vermittelt wurde.

Endlich kam es zu dem lang herbeigesehnten Spiel ohne Grenzen. Bei jedem Spiel erhielten die Zuschauer jede Menge Wissenswertes rund um Müllvermeidung, Lebensmittelabfälle, Energieeinsparung, Windenergie und vieles mehr.

Zunächst waren die Kinder an der Reihe. Plastikflaschen mussten hochgeworfen werden und sollten nach einer Drehung zum Stehen kommen. Gar nicht so einfach. Punkt für den Süden. Die Erwachsenen hatten die Aufgabe, wie bei Susi und Strolch einen Faden zu Essen, mit dem sie „verbunden“ waren. Der Süden war schneller. Für viel Lacher sorgte dann das Windbeutelwettessen der Kinder. Sahneverschmierte Kindergesichter und ein Punkt für den Süden blieben zurück. Plötzlich führte das Süddorf 4 : 3.

Tischtennisbälle mussten auf ein Klebeband gepustet werden, der Norden glich aus. Beim Spiel „Elf Geschworene“ mussten Sievershäuser peinliche Fragen zu ihrem Umweltverhalten beantworten. Rateteams hatten die Aufgabe einzuschätzen, wieviel von den Geschworenen beispielsweise beim Duschen während des Haarewaschens nicht das Wasser abstellen. Der Norden hatte das bessere Rateteam und ging damit 5 : 4 in Führung.

Dann wurde es feucht. Tabletts voll mit Bechern mussten über die Köpfe weitergereicht werden. Nicht jeder hatte eine ruhige Hand und so kam es zu unfreiwilligen Abkühlungen. Nur gut, dass inzwischen auch die Sonne über die Veranstaltung schien. Der Süden blieb trockener und es stand 5 : 5 vor dem letzten Spiel.

Die Spannung war mit Händen zu greifen. Die Arena am Schmiedeweg wurde zum Hexenkessel. Es galt, Wasser aus einem Pool über einen Parcour zu einem Zieleimer zu transportieren. Das Problem: Dies musste mit Gummistiefeln der Größe 46 passieren, die die Akteure anziehen mussten. Slapstickeinlagen waren dabei garantiert und Bauchlandungen im Pool waren unvermeidbar. Beide Zieleimer waren gleich schnell voll und so ging die Dorffehde 2017 unentschieden aus.

Bevor Ortsbürgermeister Armin Hapke die Ehrentafel an den Bürgermeister des Norddorffes Ulrich Pröve und den Bürgemeister des Süddorfes Walter Behrens übergeben konnte, stand noch die Ehrung des TSV 03 Sievershausen als Gewinner des Wettbewerbs „Klima(s)check“ an.

Symbolisch überreichten Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident des LandesSportBundes Niedersachsen unter dem großen Jubel der vielen Besucher der Dorffehde einen Scheck über 10.000 Euro an  denTSV-Vorsitzenden Jörg Schwieger.

Und dann feierten Norddörfler und Süddörfler noch lange und auf der Sportanlage am Schmiedeweg das Unentschieden der Dorffehde und den Sieg für den Klimaschutz.

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